Margay-Lebensraum/Verhalten

Margay

Margay

© 2011, Marcus Skupin

Langschwanzkatzen sind typische, einzelgängerisch lebende Regenwaldbewohner. Nur in der Paarungszeit treffen die Individuen zeitweilig zusammen.

Der Lebensraum umfasst neotropische und subtropische Waldregionen, tropisches Tiefland, Auwaldflächen und tropische Regenwälder bis zu 1500 m Höhe. Gelegentlich werden Langschwanzkatzen darüber hinaus auch in einer Höhe von mehr als 3000 m Höhe angetroffen (Mexiko, Nahe des Gipfels des Cerro San Felipe, Oaxaca, so Nelson und Goldmann) obwohl nach EISENBERG (1990) ab 1200 Meter Höhe, Margays nur noch selten vorkommen.
Das Territorium der Langschwanzkatze beträgt zwischen 15 und 43 Quadratkilometer. Nach Untersuchungen aus den Jahren 2002 bis 2004 sowie 2008 bei denen 9 Margays mit Funkhalsbändern ausgestattet wurden, betrug der Kernbereich der Reviere der männlichen Tiere (6 Männchen) zwischen 1,0 und 4,1 qkm. Die Reviere haben sich im Schnitt zu knapp 30% überschnitten (Quelle). SUNQUIST berichten von erheblich größeren Revieren eines jungen Männchens in Belize (11 qkm) sowie eines erwachsenen Männchens in Süd-Brasilien (15,9 qkm) [3].

Selbst in ihrem Hauptverbreitungsgebiet sind Langschwanzkatzen äußerst selten anzutreffen. Die Populationsdichte beträgt im Schnitt weniger als 5 Exemplare auf 100 qkm. In einigen wenigen Bereichen wurden bis zu 20 Tiere auf 100 qkm; gezählt.
Die Populationsdichte steht in einem direkten Zusammenhang mit dem Vorkommen des Ozelot. In den Gebieten, in denen sich die Lebensräume der beiden Katzenarten überschneiden, kommen nochmals erheblich weniger Margays vor ("Ozelot-Effekt" nach Oliveira et al.).

Im Gegensatz zu ihren Verwandten, dem Ozelot und der Tigerkatze (Ozelotkatze) ist die Toleranz des Margay zu geänderten Lebensbedingungen (alternative Lebensräume und Nähe zu menschlichen Ansiedlungen) erheblich geringer. Selbst wenn genügender Baumbestand vorhanden ist, werden vom Menschen stark beeinträchtigte Wälder insbesondere Plantagen und Agroforstsysteme nicht mehr aufgesucht.

Die Bestände der Baumozelots wurden wegen Fellhandels stark dezimiert. Zwischen 1976 und 1984 sind nach Informationen der IUCN (mit Hinweis auf Broad, 1987) jährlich im Schnitt etwa 14.000 Margayfelle in den Handel gekommen. Nachdem zwischenzeitlich der internationale Handel mit Margayfellen praktisch zum Erliegen gekommen ist, gelten Langschwanzkatzen heute auf Grund der Verringerung ihres Lebensraumes in Brasilien und Argentinien als gefährdet und in Costa Rica sowie Mexiko als bedroht.

Im US-amerikanischen Texas wurde im Jahr 1852 ein erwachsenes Margay-Männchen am Eagle Pass vorgefunden. Sein Fell unterschied sich, so GOLDMAN 1943, von dem mexikanischer Exemplare durch größere Länge und eine abweichende Zeichnung mit festen oder fast festen schwarzen Rückenflecken, anstelle geschlossener hellerer Bereiche. Das Tier wurde als (bis heute einziges Exemplar der) Unterart Leopardus wiedii cooperi klassifiziert und in die Sammlung des U.S. National Museum aufgenommen.

Langschwanzkatzen sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere, wobei die größte Aktivitätsphase - nach Feststellungen von Petersen, im Jahre 1977 sowie Konecny, im Jahr 1989 nachts, zwischen 01.00 h und 05.00 h zu beobachten ist, während die Tiere tagsüber oft in Bäumen ruhen. Gegen 12.00 Uhr mittags sind die Katzen, dieser Studien zur Folge am wenigsten aktiv.

Margays halten sich - trotz anderslautender Vermutungen [2] - vorwiegend im Geäst der Bäume, bis hinauf in die Baumkronen auf, nutzen den Erdboden jedoch teils zur schnelleren Fortbewegung. Diese Lebensweise macht sie für die Probleme, die mit der Abholzung von Wäldern und dem Lebensraumverlust einhergehen anfälliger als andere Arten. Die Katzen haben sich im Laufe der Evolution an das Leben im Regenwald angepasst und sind geschickte Kletterer, die ohne Schwierigkeiten schnell kopfüber einen Baum hinabklettern können - übrigens eine anatomische Besonderheit, die durch ein besonders bewegliches Gelenk an den Hinterpfoten ermöglicht wird [4]. Diese Besonderheit scheint den Margay mit seinem asiatischen Verwandten, dem Nebelparder zu verbinden (Quelle 3). Die Katzen hangeln sich gelegentlich auch kopfüber an dickeren Ästen entlang.

Von in Gefangenschaft gehaltenen Margays wird berichtet, dass sie in der Lage sind, Sprünge über eine Distanz von 4 Metern und einer Höhe von 2,5 Metern zu machen.

Quellen:

[1] Carvajal-Villarreal, Sasha; Caso, Arturo; Downey, Patricia; Moreno, Arnulf; Tewes, Michael E.; Grassman, Lon I. Jr.:Spatial patterns of the margay (Leopardus wiedii; Felidae, Carnivora; Untersuchung im "El Cielo Biospären-Reservat inn Tamaulipas, Mexiko, 2002 bis 2004 und 2008
[2] Brehm, Alfred: Thierleben (1884)
[3] Sunquist, Mel; Sunquist, Fiona: Wild Cats of the World, S. 138
[4]
Leyhausen, Paul: Über sudamerikanische Pardelkatzen. Z.f. Tierpsychologie 20: 627-40, 1963

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(Mark Twain, 1835-1910)

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